Eine Kübelwagentour in Bali

Hier ein Ausschnitt, und zwar die Kübelwagen Rundreise die wir genossen haben auf einer unserer 2 Bali Reisen im 2013!

Die VW Kübelwagen (mit ganzem Namen: Kübelsitzwagen) sind ein Relikt aus den 70ern, militärischen Ursprungs. Den Namen haben sie anscheinend wegen den damals eingebauten Sitzen bekommen, die wie umgedrehte Kübel ausgesehen haben, aber die aktuellen Sitze werden dem Namen nicht gerecht, sie sind gut gefedert und sehr bequem, eigentlich ist der ganze Wagen trotz spartanischer Inneneinrichtung sehr bequem zum Mitfahren und die Fahrten waren nicht anstrengend. Der Start unserer Rundreise hatte sich ja etwa um 7h verschoben, wir sassen schon im Wagen und wollten losfahren als das Kupplungsseil gerissen ist, trotzdem das die Ersatzteile mit an Bord waren, musste erst ein Mechaniker geholt werden der das Ding einsetzen konnte. Am gleichen Abend haben wir bei einer Bergfahrt das Endrohr am Auspuff verloren, wir haben umgedreht und das kleine Stück verloren, da standen schon Anwohner auf der Strasse und haben uns das Teil mit viel Freude übergeben. Das war eine schöne Erfahrung mitzuerleben wie hilfsbereit die Balinesen sind und wie sie sich freuen können das sie etwas gefunden haben und zurückgeben können das für jemand anderen wichtig ist, wir haben uns dann genauso überschwänglich bedankt wie sie Freude hatten! Am nächsten Morgen sind wir dann einfach kurz (7 Minuten) bei einem Mechaniker an der Strasse rechts rangefahren welcher für ein paar wenige Rupien das Endteil wieder angeschweisst hat.

Doch der Clou am Kübelwagen ist, dass man mittendrin ist im Geschehen und oben ohne fahren kann, das ist fantastisch, aber auch mit geschlossenem Dach ist man immer nahe an der Natur und den Leuten die uns nachgucken und zuwinken, bei Regen steckt man einfach schnell die Seitenscheiben rein und bleibt trocken. Schnell fahren liegt natürlich auch nicht drin, muss man ja auch nicht, wir wollten ja etwas sehen! Nicht zu vergessen, auch fotografieren geht einfacher wenn man nur schnell etwas knipsen will: schnell links rangefahren Reverse Phone Lookup , abdrücken, weiter.

Anfangs war vorne sitzen und auf der falschen Strassenseite fahren etwas gewöhnungsbedürftig, ich habe bemerkt das ich die erste halbe Stunde nicht ganz so locker auf dem Sitz neben dem Fahrer sass, jedoch haben seine guten Fahrkünste, sein vorausschauendes Fahren, die faszinierende Natur, die immer freundlichen Leute und das exotische Bali mich gefesselt und konnte die Fahrt dann richtig geniessen. Auf dem Rücksitz hatte es sich Moni gemütlich gemacht, es hat genügend Platz, aber es ist durch die „Offenheit“ des Wagens natürlich auch etwas zugig, in den Bergen, wo es kühler ist, muss man schon mal einen Schal umbinden und eine Kopfbedeckung aufsetzen.

Wir empfehlen mit dem Kübelwagen eine mehrtägige Tour zu unternehmen, nur schon weil man vor allen DSC00226anderen Touris an den Sehenswürdigkeiten ist, ein tolles Erlebnis am Morgen alleine in einem riesigen Tempel oder am Wasserfall mitten im Dschungel zu sein. Die Fahrt endet meistens am späteren Nachmittag und in wirklich guten Ressorts, zum Teil hoch in den Bergen wo es etwas kühler ist, inmitten des Dschungels oder auch über den Reisfeldern.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man soweit möglich auch abseits der touristischen Wegen fährt, und zeitlich gesehen auch ausserhalb der touristischen Rushhour.

Wir haben das Gefühl Bali gut kennengelernt zu haben, wir haben ab und zu auch mal eine Abkürzung genommen durch weniger gut befestigte Strassen und sind zum Beispiel durch ein Dorf gefahren wo gerade Hahnenkampf angesagt war. Erkennen konnten wir das durch die Unmengen von Motorrädern und Rollern mitten im Dorf. Wir fragten den Guide was hier los ist und erklärte dass hier ein Hahnenkampf stattfindet, als er uns fragte ob wir zuschauen wollen haben wir sofort „ja“ gesagt. Unser Guide ist zwar kein Fan von Hahnenkämpfen hat uns aber trotzdem einiges dazu erklären können und ging mit uns rein. Drin, bei der Arena, waren wir dann sofort „mittendrin“ und nicht nur dabei. Die Einheimischen haben uns sehr freundlich aufgenommen und uns alles über die Regeln, die Gepflogenheiten und alles was wir wissen wollten gerne informiert. Wir haben dabei viel gelacht und haben tolle und gute Eindrücke von Bali erhalten. Gespielt und mitgeboten haben wir dann aber doch nicht, nicht wegen des Geldes, sondern wegen der Illegalität der Kämpfe, wir wollten ja nicht noch ins Gefängnis oder eine Busse bezahlen.

Alles in allem hat uns die Kübelwagentour wirklich sehr gut gefallen und haben es genossen nicht in einem klimatisierten, hoppelnden, verdunkelten Bus die Rundreise gemacht zu haben.

Veröffentlicht in Allgemein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.